Compass071
Infos zum Projekt
Kompas071 (Compass071) ist eine lokale, gemeinnützige Organisation in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina, die ein Gemeinschaftszentrum für Menschen auf der Flucht betreibt, das vor allem diejenigen mit humanitärer Hilfe unterstützt, die sich auf der Durchreise befinden.
Nach jahrelanger Arbeit zur Unterstützung von Menschen auf der Flucht auf den Straßen von Sarajevo und in besetzte Häusern, beschloss eine Gruppe von Aktivist*innen 2020, ein Gemeinschaftszentrum zu eröffnen, um Duschen, eine Waschmaschine, einen kostenlosen Laden für Sachspenden (v.a. Kleidung, Ruck- & Schlafsäcke), etwas zu Essen und einen sicheren Raum anzubieten. Seitdem hat Compass071 tausende Menschen in Sarajevo unterstützen können. Im Sommer 2021 wurde das Gemeinschaftszentrum erweitert und vergrößert. Die tägliche Kapazität liegt bei ca. 80-100 Personen.
Compass071 informiert über seine Arbeit über facebook und Instagram.
Infos zum Projekt
Zur Situation in Sarajevo
Als Hauptstadt des Landes war und ist Sarajevo schon immer eine Transitstadt, in der sich die Menschen aufhielten – je nach aktueller Situation an der Grenzen zwischen Bosnien und Herzegowina und Kroatien und der allgemeinen EU-Politik in Bezug auf Migrationsfragen – von einigen Tagen und Wochen bis hin zu einigen Monaten und sogar Jahren. Die Art und Weise, wie die lokale, kantonale Regierung die Menschen auf der Flucht betrachtete, trug im Wesentlichen dazu bei, dass die Menschen Sarajevo als Rast- und Transitort wählten, weil sie dort immer eine Unterkunft mieten, die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder einfach nur in einer Bar einen Kaffee trinken konnten – im Schatten der Großstadt können sie eher unentdeckt bleiben als in kleinen, grenznahen Orten im Norden des Landes, wo es zeitweise leider weniger einfach war, sich aufzuhalten.
Obwohl Sarajevo stets die Stadt mit der höchsten Zahl an Migrant*innen war, erhielt sie nie die Aufmerksamkeit der Medien und der Öffentlichkeit, wie der Una-Sana-Kanton im Norden des Landes. Das liegt vor allem an den massiven, systematischen und illegalen Pushbacks der kroatischen Polizei, die sehr oft mit brutaler Gewalt und Folter einhergehen, sowie an der diskriminierenden Politik der lokalen Behörden, die seit Jahren betrieben wird. Für Aktivist*innen und zivilgesellschaftliche Organisationen ist es daher schwierig, die Aufmerksamkeit auch auf Sarajevo zu lenken. Dort leben weiterhin ein Großteil der Migrant*innen in Bosnien-Herzegowina. (Mehr zur Situation in Bosnien und Herzegowina könnt ihr im Länderprofil nachlesen.)
Kontakt zum Projekt
Wie zu allen unseren Spendenprojekten pflegen wir auch zu Compass071 einen sehr persönlichen und regen Kontakt. Immer wieder konnten wir besonders zu kritischen Zeitpunkten mit spontanen und unkomplizierten Spendenüberweisungen für den Fortbestand der Organisation beitragen. Compass071 ist besonders von sich verändernden Migrationsbewegungen abhängig, durch die es zu einer unterschiedlich schnellen und großen Fluktuation kommt, auf die spontan und schnell reagiert werden muss.
Auch über finanzielle Fragen hinaus arbeiten wir gerne mit Compass071 zusammen, wie bspw. in Form unserer Stellungnahme zu den möglichen Folgen der Reform der Gemeinsamen Europäischen Asylpolitik (GEAS) in Südosteuropa. Lest gerne auch unser Interview mit Initiatorin Ines zu „Stuck in Limbo – Unterstützungsarbeit als Symptombekämpfung?“ auf Seite 20 unserer Broschüre.
Spenden
per Banküberweisung:
Inhaber: Lukas Taufer
IBAN: DE94 4306 0967 3013 3082 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS Bank
Verwendungszweck: World Travelers
per PayPal:
spenden@balkanbruecke.org
Mitteilung: World Travelers
Du willst selbst aktiv werden?
Wenn du Lust hast, mit uns gemeinsam das Thema „Balkanroute“ auf die politische Agenda zu bringen, dann melde dich bei uns! Wir freuen uns über die Unterstützung von Menschen, die motiviert sind, sich und andere über die Situation vor Ort zu informieren, sich in politische Debatten einzumischen, Veranstaltungen zu planen und kreativen Protest zu organisieren.
Vorerfahrungen oder besondere Qualifikationen sind dabei kein Muss. Jede*r kann einen Unterschied machen und als Gruppe ergänzen wir uns, um gemeinsam die Politik zum Handeln zu zwingen.