Jahresrückblick 2024
Die politische Situation entlang der ‚Balkanroute(n)‘ und im Hinblick auf die EU-Politik insgesamt bleibt leider äußerst düster. Die fortschreitende Militarisierung der Grenzen, die rassistische Abschottungspolitik der EU und die zunehmende Kriminalisierung von Geflüchteten und Aktivist*innen sind erschreckend. Trotz dieser gruseligen Entwicklungen oder gerade deshalb bleiben wir dran und bringen uns ein für eine solidarische, offene Gesellschaft und Bewegungsfreiheit für alle! Schaut mit uns zurück auf ein Jahr voller Aktionen und Verbindung!
Dank eurer großzügigen Spenden konnten wir in diesem Jahr insgesamt 27.000 Euro in 14 Überweisungen an sechs verschiedene Gruppen und Projekte in Bosnien-Herzegowina, Serbien, Griechenland und Bulgarien überweisen. Mehr zu unseren Spendenprojekten findet ihr hier.
Zu Beginn des Jahres haben wir unser Magazin „8 Jahre nach dem ‚March of Hope‘ – Geschichten von und Perspektiven auf die ‚Balkanroute'“ veröffentlicht. Das Magazin, das in zwei Sprachen gedruckt wurde, haben wir mit einem Launch-Event in Berlin gefeiert. Es soll niedrigschwellige Informationen über Flucht und Migration entlang der Balkanroute sowie über aktivistische Interventionen bereitstellen. Hier könnt ihr es gleich lesen – und werft doch auch mal einen Blick auf unserem Balkanbrücke-Blog!
Vom 6. bis 19. Mai präsentierten wir gemeinsam mit dem Kölner Spendenkonvoi e.V. im Rahmen des Sommerblutfestivals die Fotoausstellung „On the Move“, die sich mit dem Thema Grenzen und Flucht auseinandersetzte. Zudem zeigte wir den Film Green Border und veranstalteten ein Gesprächspanel mit Vertreter*innen aus Politik und Aktivismus. Einen ausführlichen Bericht dazu findet ihr hier. Für unser Projekt erreichten wir außerdem den dritten Platz bei der Verleihung des Sommerblut Foundation Preises.
Im Mai erhielten wir durch die großzügige Unterstützung des @wie.alles Kollektivs wunderschöne Soli-T-Shirts, die wir in unsere kleine, aber feine Merch-Kollektion aufgenommen haben. Diese könnt ihr auf unseren Veranstaltungen erwerben.
Im April beteiligten wir uns am dezentralen Aktionstag gegen die finale Abstimmung zur GEAS-Reform im EU-Parlament, nahmen an der #WellcomeUnited Konferenz in Frankfurt teil und traten mit Vorträgen auf Veranstaltungen, in Webinaren und auf Demonstrationen auf. Auch dieses Jahr stand also wieder im Zeichen des Protestes gegen die rassistische Abschottungspolitik der EU und die permanente Aufrüstung der Grenzen.
Im Sommer waren wir mit Info-Ständen auf acht Festivals vertreten, haben mit euch getanzt und gefeiert – trotz allem oder gerade deswegen.
Im Herbst starteten wir unsere Webinarreihe mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Beyond EU-Borders: The EU Asylum Reforms in Southeast Europe“, in der wir mit Wiebke Judith von ProAsyl (Deutschland), Milica Švabić, Rechtsanwältin und Aktivistin bei KlikAktiv (Belgrad, Serbien) sowie Ines Tanović, Mitgründerin und Aktivistin bei Compass071 (Sarajevo, Bosnien-Herzegowina) über die Folgen der GEAS-Reformen in Südosteuropa diskutierten. In einem zweiten Webinar zum Thema „Frontex in Third Countries – Expansion and Externalization of EU’s Border Police“ beleuchteten wir, wie Frontex’ Präsenz in Drittstaaten mit den Externalisierungsstrategien der EU und neokolonialen Machtstrukturen verknüpft ist. Hier kamen Dan Schoolar (Research Coordinator Collective Aid), Ibrahima Konate (Gründer von Missing Voices REER) und Matthias Monroy (Herausgeber des Journals Bürgerrechte & Polizei/CLIP und nd.Der Tag) zu Wort.
Auf der Konferenz des Netzwerks für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet) informierten unsere Freund*innen und Projektpartner*innen Marijana Hamersak, Milica Svabic (KliKAkitv) und Sanela Klepic (InterGREAT) über aktuelle Entwicklungen entlang der ‚Balkanroute‘ im Lichte der immer repressiveren Politik. Mit der Präsenz auf der Konferenz konnten wir die Verbindung von aktivistischem und wissenschaftlichem Wissen stärken und neue und alte Kontakte pflegen. Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier.
Im November wagten wir uns an eine kleine Filmtour und zeigten den Dokumentarfilm „What We Fight For“. Nach der Vorführung diskutierten wir mit den Filmemacherinnen Sarah Del Dot und Carlotta Marrucci sowie mit zwei der Protagonistinnen, Nahid Akbari und Eli Fazlolah. Einen ausführlicheren Bericht findet ihr hier.
Dank eurer Hilfe konnten wir in diesem Jahr auch die ersten beiden Sachspendentransporte zur Unterstützung unseres Partnerprojekts Compass071 in Sarajevo durchführen.
Und zum Jahresabschluss konnten wir durch die Zusammenarbeit mit unseren Freund*innen von Art-Action noch einmal ca. 2000 Euro an Spenden einnehmen und ihr dabei unterschiedliche Kunstwerke ersteigern. Mehr zu dieser Aktion findet ihr hier.
Danke an euch alle! Ohne eure Unterstützung, sei es durch Spenden, Teilnahme an unseren Aktionen oder einfach durch das Teilen unserer Inhalte, wären viele dieser Projekte nicht möglich gewesen. Wir sind dankbar für jede kleine und große Hilfe und freuen uns, auch im nächsten Jahr weiter für eine solidarische Zukunft einzutreten.