World Travelers Community Center

Infos zum Projekt

Sanelas einmaliges Projekt steckt noch in den Anfängen und verfolgt einen ganzheitlichen Unterstützungsansatz. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, die Unterstützungsstrukturen in und um Sarajevo so zu vernetzen, dass diese aufgabenteilig und koordiniert eine möglichst effektive Versorgung von Menschen auf der Flucht gewährleisten können.

Ziel des Projektes ist, neben der Bereitstellung von Unterstützungsstrukturen für Menschen auf der Flucht auch die Integration von Menschen, die in Bosnien-Herzegowina einen Asylantrag stellen. Sie sollen angemessene Unterstützung beim Sprachenlernen, bei der Suche nach einer Unterkunft und einer Beschäftigung, beim Auffinden von Bildungsangeboten sowie Angeboten der Rechtsberatung, Gesundheitsfürsorge und psychologischer Hilfe erhalten. Insgesamt sollen sie im Aufbau sozialer Bindungen unterstützt werden. Im Travelers Community Center sollen Brücken geschlagen werden zwischen Institutionen, der lokalen Gemeinschaft und Menschen mit Migrationsgeschichte.

Infos zum Projekt

Der Fokus liegt besonders auf den Menschen, die einen Antrag auf Asyl in Bosnien-Herzegowina stellen wollen und deren Unterstützungsbedarf. Dazu gehören unter anderem rechtliche Beratung und die Begleitung bei Behördengängen. Darüber hinaus werden im World Travelers Center kostenlose Fortbildungen angeboten. Sprachkurse wie z.B. Englisch- und Bosnischkurse bieten die Möglichkeit, eine Person auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und IT-Fortbildungen können daran anschließend besucht werden – beides wird mit einem offiziellen Zertifikat bescheinigt. Außerdem werden verschiedene Formen nonformaler Ausbildungen für z.B. Jobs innerhalb des Tourismussektors, als Dolmetscher*in, Friseur*in oder für ähnliche defizitäre Berufe angeboten, welche es Menschen, die sich derzeit in Bosnien und Herzegowina befinden oder auch ihre Reise fortsetzen wollen, bessere Perspektiven ermöglichen. Außerdem erhöht es derzeit die minimalen Chancen, erfolgreich einen Asylantrag in Bosnien-Herzegowina zu stellen.

Darüber hinaus vermittelt Sanela Menschen mit besonderen Schwierigkeiten Zugang zu psychologischen Unterstützungsstrukturen. Dafür kooperiert sie bereits mit einer Therapeutin. Besonders vulnerablen Personen verhilft Sanela zur Unterbringung in Unterkünften.Dazu mietet sie verschiedenerorts Apartments an, in denen Menschen unterkommen können. Dies sind vor allem Menschen in Transit, also Menschen, die höchstwahrscheinlich nicht in Bosnien und Herzegowina bleiben werden, sondern sich auf der „Durchreise“ zeitweise in Sarajevo aufhalten, um hier Kraft zu tanken, Geld zu sammeln, sich zu erholen, bevor sie sich weiter oder wieder auf den Weg machen.

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Situation vor ort

In Sarajevo finden Menschen auf der Flucht bessere Versorgungsstrukturen vor und können im Schatten der Großstadt eher unentdeckt bleiben als in kleinen, grenznahen Orten. Gleichzeitig ist Sarajevo ein Ort der Durchreise für alle Menschen in Transit, die sich auf ihrem Weg in die EU durch Bosnien-Herzegowina bewegen. So halten sich derzeit 4000-5000 People on the Move in Sarajevo auf, was einen großen Teil der schutzsuchenden Menschen in Bosnien ausmacht.

Aufgrund der hohen Anzahl an Menschen, die auf der Straße um Geld bitten, sinkt die Akzeptanz sowie die Unterstützungs- und Spendenbereitschaft der Gesellschaft. Durch die Situation während der Corona-Pandemie wurde auch die Bewegungsfreiheit der Menschen auf der Flucht weiter eingeschränkt. Sie werden nun deutlich häufiger als noch vor einigen Monaten auch in Sarajevo von öffentlichen Plätzen verwiesen, teilweise werden sie sogar von lokalen Behörden aus der Stadt gefahren. So müssen sich Menschen auf der Flucht auch hier nun zunehmend unauffällig verhalten und sich möglichst versteckt halten. Viele ziehen sich deshalb in die Vororte der Hauptstadt zurück und verlassen ihre Verstecke nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

Kontakt zum Projekt

Dieses großartige Projekt wurde von Sanela, mit der wir schon von Beginn an in engem Austausch und solidarischer Kooperation stehen, mit Hilfe von professioneller Beratung, ihrer langjährigen Erfahrung und viel Herzblut geplant, vorbereitet und nun offiziell gestartet. Sie kennt sich nicht nur in der Unterstützungsarbeit enorm gut aus, sie kennt auch die bosnische Bevölkerung, sowie den Polizei- und Rechtsapparat. Um unschönen Entwicklungen vorzubeugen, arbeitet sie Hand und Hand mit einer Juristin an der Umsetzung des Projekts.

Zwei Balkanbrückis konnten im August schon vor Ort sein, das Haus kennenlernen und das Projekt mit Hilfe von Spenden unterstützen. Bei diesem Besuch konnten nicht nur Einrichtungsgegenstände für das Center gekauft, sondern auch drei Räume gestrichen sowie Schuhe, Kleidung und Nahrungsmittel besorgt werden.

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Einsatz der Spenden

Langfristig soll sich das Projekt als ganzheitliche Unterstützungsstruktur in der Stadt etablieren und sich nach einigen Jahren vollständig selbst finanzieren. Bis dahin bleibt dieses Projekt auf Spenden angewiesen.
In den ersten drei Jahren wird mit laufenden Kosten von mindestens 2700 € pro Monat zu rechnen sein. Diese Kosten umfassen neben den Kosten für Lebensmittel und Hygieneprodukte auch Mietkosten für Büro-, Veranstaltungs- und Wohnräume, aber auch Kosten für die administrative Arbeit der Projektmanager*innen und Arbeitsassistent*innen, für Werbe- und Marketingkosten sowie Wartungsarbeiten und technische Kosten.

Wir stehen Sanela in jedem Fall so gut es geht solidarisch zur Seite und versuchen, sie auch finanziell zu unterstützen, indem wir Projektanträge stellen und Spenden sammeln. Und spenden kannst du so:

Spenden

per Banküberweisung:
Inhaber: Lukas Taufer
IBAN: DE94 4306 0967 3013 3082 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS Bank
Verwendungszweck: World Travelers

per PayPal:
spenden@balkanbruecke.org
Mitteilung: World Travelers

Du willst selbst aktiv werden?

Wenn du Lust hast, mit uns gemeinsam das Thema “Balkanroute” auf die politische Agenda zu bringen, dann melde dich bei uns! Wir freuen uns über die Unterstützung von Menschen, die motiviert sind, sich und andere über die Situation vor Ort zu informieren, sich in politische Debatten einzumischen, Veranstaltungen zu planen und kreativen Protest zu organisieren.

Vorerfahrungen oder besondere Qualifikationen sind dabei kein Muss. Jede*r kann einen Unterschied machen und als Gruppe ergänzen wir uns, um gemeinsam die Politik zum Handeln zu zwingen.

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